Mit guten Vorsätzen ist es wie mit Sylvesterraketen: sie machen viel Lärm und erregen Aufsehen, aber nachdem das Spektakel verraucht ist, wendet man sich anderen Dinge zu. Heute Abend wird wieder viel Feuerwerk in die Luft geschossen und ebenso viele gute Vorsätze für's Neue Jahr gefasst. Beides wird das kommende Jahr nicht im geringsten beeindrucken.
Der Volksmund sagt, dass der Weg zur Hölle mit guten Vorsätzen gepflastert ist. Die Keller sind gefüllt von Sportgeräten, deren Anschaffungen dem festen Entschluss entsprangen, jetzt endlich etwas für die Fitness zu tun. Ähnlich verhält es sich mit Büchern über Gesundheit, Raucherentwöhnung, Ernährung, Meditation, Gartenarbeit und Kindererziehung. Menschen haben ein klares Gefühl dafür, wie sie ihr Leben verändern könnten, um das eigene Potenzial weiter zu entwickeln. Jeder kennt seine Kompromisse und jeder weiß genau, welche Veränderungen "eigentlich" anstehen. Die Trickkiste der Ausflüchte ist reich bestückt. Am Ende bleibt das Gefühl: ich würde ja gerne, aber ich weiß nicht wie. Der willige Geist unterliegt schwachen Fleisch. Es bleibt allemal ein schlechtes Gewissen und die Aussicht auf das nächste Mal.
Es gibt zwei Möglichkeiten, Umständen im Leben zu begegnen, die mir unangenehm sind oder die mir unangemessen erscheinen: ich kann sie nehmen wie sie sind und als solche für den Moment akzeptieren und ich kann sie verändern, indem ich mich anders verhalte, als ich es gewohnt bin. Beides geschieht allerdings immer im HIER und JETZT des Lebens, nie in der Zukunft. Und beides braucht die Entschlossenheit, einer unangenehmen Erfahrung nicht aus dem Weg zu gehen. Denn ganz gleich, ob ich mich entscheide, wach und achtsam mit dem zu sein, was ich in meinem Leben lieber anders hätte oder ob ich das Risiko eingehe und aus den ausgetretenen Bahnen meines Denkens, Tuns und Redens auszusteigen, es wird mich aus meinem gemütlichen Wohnzimmersessel vertreiben. Gegenwärtigkeit und Entschlossenheit stören die vermeintliche Bequemlichkeit eines in Gewohnheiten und Floskeln eingerichtetes Lebens.
Wer also durchaus Interesse haben könnte, die ein oder andere Gewohnheit im nächsten Jahr zu verändern, dabei aber eigentlich alles beim Alten lassen möchte, sollte es auch in dieser Sylvesternacht bei guten Vorsätzen belassen. Allen anderen wünsche ich das explodierende Glück und die stille Zufriedenheit, die jedem wachsam gelebten Augenblick inne wohnen.
Samstag, 31. Dezember 2011
Montag, 26. Dezember 2011
Don't take it too seriously!
Ein Aspekt des menschlichen Bewusstseins ist sein Forschergeist. Das Interesse an Neuem hat den Menschen aus seinen Höhlen und Wälder heraus in die Weite unbekannten Terrains gelockt. Seine Wanderschaften haben ihm alles beschert, was wir heute als "Kulturgut" kennen.
Seit jeher durchstreifen Menschen auch die Landschaft des Bewusstseins mit dem Ziel, sich selber und die eigene Stellung im Beziehungsgeflecht des Kosmos zu verstehen. Religion, Philosophie und Psychologie entwarfen mehr oder weniger komplexe Landkarten, die der Orientierung in der Welt des Geistigen dienen sollten. Und tatsächlich war schon die Unterscheidung zwischen der Welt der Materie und der Welt des Geistes eine Landkarte, und dazu noch eine ziemlich ungenaue, die so manchen Sucher in die Irre führte. Sehr bald vergaß man, dass die so bunt ausgeschmückten und fein gezeichneten Landkarten nur Abbilder von Landschaften sind. Für bestimmte Wegabschnitte oder ausgewählte Fragestellungen können die Konzeptionen bei der Navigation durch die Szenerie dessen, was als Realität empfunden wird, hilfreich sein. Verwechselt man aber das eine mit dem anderen, die Landschaft mit der Landkarte, die Wirklichkeit mit ihrer Beschreibung, beginnt das menschliche Drama der Suche nach sich selber und nach Gott. Das Missverständnis, dass die Realität so ist, wie ich sie verstehe oder wie man sie mir vermittelt, hat einen geschickt programmierten Virus in das menschliche Forschungsprogramm gebracht. Das individuelle und das kollektive Bewusstsein wandelt fortan in einer Traumwelt, deren Projektionen auf der Leinwand des Geistes zum Dogma von Weltanschauungen geworden sind.
Suchende, die wie Traumwandler die Unterscheidung zwischen Traum und Wachzustand vergessen, geben ihren Forschungen meist eine große Bedeutsamkeit, die sie erklären, verteidigen und unter dem Drehbuch des eigenen Lebens entsprechend dramatisieren. Während Theologen und Philosophen, Esoteriker und Therapeuten, Kriegsherren und Politiker, Gurus und Demagogen ihre Ideologien in einer Weise propagieren, dass kein Zweifel daran besteht, dass sie wissen, wie es sich mit Gott und der Welt verhält, sitzt auf der anderen Seite das Publikum, das entweder nickend den Rednern folgt oder sich kämpferisch abwendet. Die Zuschauer offenbaren sich als die Akteure, die dafür sorgen, dass das Spiel nicht entdet.
Einer meiner liebsten Lehrer ist Paul Lowe. Er selber verstand sich eher als Entertainer, leitete einige Jahrzehnte lang Gruppen, in denen er die Menschen mit Humor, Kompromisslosigkeit und zum Teil unangenehmer Klarheit dazu aufforderte, miteinander uneingeschränkt ehrlich und offen zu sein. Er unterstützte uns darin, im gegenwärtigen Moment wach und präsent zu sein und die erlernten Spiele, mit denen wir unsere Beziehungen kontrollieren wollen, zu beenden. Wir wagten es, uns zu begegnen, ohne zu wissen, was wir im nächsten Moment sagen oder tun würden. Diese Gruppen waren sehr lebendig und konfrontierend. Es entstand ein Raum von Nähe, in dem vieles möglich war, was weit außerhalb des Gewohnten lag. Die Versuchung, aus den Erfahrungen neue Schlüsse zu ziehen und neue Konzepte zu entwerfen war groß und die meisten von uns sind ihr erlegen. Jeden Abend aber, nach intensiven Erfahrungen mit viel Bedeutung und "Tiefgang", beendete Paul die Gruppensitzung mit den Worten: "don't take it too seriously!" - nimm das Ganz nicht zu ernst. Dieser Satz begleitet mich seither. Er öffnet in mir einen weiten Raum, indem er sagt: nichts hat letztlich eine Bedeutung. Es sind nur Konzepte, Gedanken und Schlussfolgerungen, die wie Landkarten versuchen die Landschaften des Bewusstsein zu vermessen. Das Leben entfaltet sich jenseits der Theorie. In jedem Moment neu und unvorhersehbar. Wer Gott ist und wer ich bin, erfahre ich, wenn ich mich dem Augenblick hingebe. Die Erfahrung ist flüchtig, dem denkenden Verstand nicht zugänglich. Doch sie erschafft eine Gewissheit, die keine Landkarte mehr benötigt.
Die Band Culcha Candela singt in ihrem Stück Morgen fliegen: "Das Leben hat keinen Sinn, außer den, den wir ihm geben". Eine mutige Aussage. Kratzt sie doch an einer Grundüberzeugung, dass dieses Leben einen Sinn haben muss, dass es eine Antwort auf die letzten Fragen nach dem Woher und dem Wohin geben muss. Aber was ist, wenn dem nicht so ist? Was wäre, wenn es keine Antwort gäbe? Was wäre, wenn mir in jedem Moment bewusst sein würde, dass ich es bin, der Bedeutung stiftet, dass ich die Modelle und Konzepte meiner Wirklichkeit geschrieben habe, basierend auf einer sehr eingeschränkten Auswahl von Informationen aus dem Bereich meiner Wahrnehmung? Was wäre, wenn ich so leben würde, als wenn das Leben ein Geheimnis bliebe, das in seiner Unerforschbarkeit mich vor dem Irrglauben bewahrt, es kontrollieren zu können? Was wäre, wenn ich das alles nicht zu ernst nehmen würde?
Mir ermöglicht diese Haltung eine tiefe Entspannung. Aus ihr heraus erscheint das Leben wie ein frischer Morgen nach einem erholsamen Schlaf: die Nacht ist vergangen, der Traum ist als solcher entlarvt. Wie will ich den Tag gestalten?
Seit jeher durchstreifen Menschen auch die Landschaft des Bewusstseins mit dem Ziel, sich selber und die eigene Stellung im Beziehungsgeflecht des Kosmos zu verstehen. Religion, Philosophie und Psychologie entwarfen mehr oder weniger komplexe Landkarten, die der Orientierung in der Welt des Geistigen dienen sollten. Und tatsächlich war schon die Unterscheidung zwischen der Welt der Materie und der Welt des Geistes eine Landkarte, und dazu noch eine ziemlich ungenaue, die so manchen Sucher in die Irre führte. Sehr bald vergaß man, dass die so bunt ausgeschmückten und fein gezeichneten Landkarten nur Abbilder von Landschaften sind. Für bestimmte Wegabschnitte oder ausgewählte Fragestellungen können die Konzeptionen bei der Navigation durch die Szenerie dessen, was als Realität empfunden wird, hilfreich sein. Verwechselt man aber das eine mit dem anderen, die Landschaft mit der Landkarte, die Wirklichkeit mit ihrer Beschreibung, beginnt das menschliche Drama der Suche nach sich selber und nach Gott. Das Missverständnis, dass die Realität so ist, wie ich sie verstehe oder wie man sie mir vermittelt, hat einen geschickt programmierten Virus in das menschliche Forschungsprogramm gebracht. Das individuelle und das kollektive Bewusstsein wandelt fortan in einer Traumwelt, deren Projektionen auf der Leinwand des Geistes zum Dogma von Weltanschauungen geworden sind.
Suchende, die wie Traumwandler die Unterscheidung zwischen Traum und Wachzustand vergessen, geben ihren Forschungen meist eine große Bedeutsamkeit, die sie erklären, verteidigen und unter dem Drehbuch des eigenen Lebens entsprechend dramatisieren. Während Theologen und Philosophen, Esoteriker und Therapeuten, Kriegsherren und Politiker, Gurus und Demagogen ihre Ideologien in einer Weise propagieren, dass kein Zweifel daran besteht, dass sie wissen, wie es sich mit Gott und der Welt verhält, sitzt auf der anderen Seite das Publikum, das entweder nickend den Rednern folgt oder sich kämpferisch abwendet. Die Zuschauer offenbaren sich als die Akteure, die dafür sorgen, dass das Spiel nicht entdet.
Einer meiner liebsten Lehrer ist Paul Lowe. Er selber verstand sich eher als Entertainer, leitete einige Jahrzehnte lang Gruppen, in denen er die Menschen mit Humor, Kompromisslosigkeit und zum Teil unangenehmer Klarheit dazu aufforderte, miteinander uneingeschränkt ehrlich und offen zu sein. Er unterstützte uns darin, im gegenwärtigen Moment wach und präsent zu sein und die erlernten Spiele, mit denen wir unsere Beziehungen kontrollieren wollen, zu beenden. Wir wagten es, uns zu begegnen, ohne zu wissen, was wir im nächsten Moment sagen oder tun würden. Diese Gruppen waren sehr lebendig und konfrontierend. Es entstand ein Raum von Nähe, in dem vieles möglich war, was weit außerhalb des Gewohnten lag. Die Versuchung, aus den Erfahrungen neue Schlüsse zu ziehen und neue Konzepte zu entwerfen war groß und die meisten von uns sind ihr erlegen. Jeden Abend aber, nach intensiven Erfahrungen mit viel Bedeutung und "Tiefgang", beendete Paul die Gruppensitzung mit den Worten: "don't take it too seriously!" - nimm das Ganz nicht zu ernst. Dieser Satz begleitet mich seither. Er öffnet in mir einen weiten Raum, indem er sagt: nichts hat letztlich eine Bedeutung. Es sind nur Konzepte, Gedanken und Schlussfolgerungen, die wie Landkarten versuchen die Landschaften des Bewusstsein zu vermessen. Das Leben entfaltet sich jenseits der Theorie. In jedem Moment neu und unvorhersehbar. Wer Gott ist und wer ich bin, erfahre ich, wenn ich mich dem Augenblick hingebe. Die Erfahrung ist flüchtig, dem denkenden Verstand nicht zugänglich. Doch sie erschafft eine Gewissheit, die keine Landkarte mehr benötigt.
Die Band Culcha Candela singt in ihrem Stück Morgen fliegen: "Das Leben hat keinen Sinn, außer den, den wir ihm geben". Eine mutige Aussage. Kratzt sie doch an einer Grundüberzeugung, dass dieses Leben einen Sinn haben muss, dass es eine Antwort auf die letzten Fragen nach dem Woher und dem Wohin geben muss. Aber was ist, wenn dem nicht so ist? Was wäre, wenn es keine Antwort gäbe? Was wäre, wenn mir in jedem Moment bewusst sein würde, dass ich es bin, der Bedeutung stiftet, dass ich die Modelle und Konzepte meiner Wirklichkeit geschrieben habe, basierend auf einer sehr eingeschränkten Auswahl von Informationen aus dem Bereich meiner Wahrnehmung? Was wäre, wenn ich so leben würde, als wenn das Leben ein Geheimnis bliebe, das in seiner Unerforschbarkeit mich vor dem Irrglauben bewahrt, es kontrollieren zu können? Was wäre, wenn ich das alles nicht zu ernst nehmen würde?
Mir ermöglicht diese Haltung eine tiefe Entspannung. Aus ihr heraus erscheint das Leben wie ein frischer Morgen nach einem erholsamen Schlaf: die Nacht ist vergangen, der Traum ist als solcher entlarvt. Wie will ich den Tag gestalten?
Samstag, 24. Dezember 2011
Heute nur gute Nachrichten
Heute nur gute Nachrichten - ich muss zweimal hinschauen: In gewohnter Aufmachung mit golden Lettern verziert titelt die BILD-Zeitung mit einer Überschrift, die man eher von alternativ ausgerichteten Publikationen erwartet. Auf den meisten Tischen in der Cafeteria des Supermarktes liegen die aktuellen Ausgaben wie erste Geschenke des heutigen Heiligabends. Gemeinsam mit meinem Espresso verziehe ich mich hinter die etwas dünner ausgefallene Zeitung. Und tatsächlich: lauter "gute" Nachrichten. Kein Mord und Totschlag, keine Katastrophe, kein Skandal. BILD-Zeitung weichgespült. Meine Stimmung hebt sich eindeutig beim Lesen, obwohl sich die Lektüre etwas wie gegen den Strich gebürstet anfühlt.
Der Aufmacher bleibt mir im Sinn. Auf der Heimfahrt drehen sich meine Gedanken um diese Idee der Zeitungsmacher, am 24. Dezember ausschließlich von Ereignissen zu berichten, denen sie das Prädikat "gut" anheften. Die journalistische Kunst, mit wenigen Worten komplexe Informationen auf das Wesentliche zu reduzieren und so aufzuarbeiten, dass sie bestimmte Emotionen auslösen, verfehlt auch diesmal ihre Wirkung nicht. Vermutlich ist allerdings die emotionale Reaktion auf die Lektüre etwas anders, als es der BILD-Leser gewohnt ist.
Dann erinnere ich mich an ein kleines Buch, das mich als junger Mann auf meinen Reisen begleitete. Auf dem blauen Plastikeinband war in weißer Schrift der Titel gedruckt: Die Gute Nachricht. Es war eine moderne Ausgabe des Neues Testaments: Geschichten von Jesus und seinen Freunden. Ich habe viel darin gelesen. Es war der Leitfaden und Inhalt meines Lebens. Und der Titel hielt, war er versprach: alles was ich da las, war eine gute Nachricht. Ich weiß nicht mehr, wie ich es damals ausgedrückt hätte, heute kann ich sagen: die "Güte" der Nachricht war die Erfahrung, dass das Leben immer voller Liebe ist, und dass nur die Liebe zählt. Das ist die Botschaft, die mich bis heute inspiriert und die ich im übrigen wie ein buntes Graffiti auf allen Wänden der religiösen und spirituellen Gebäude aller Kulturen wiederentdeckte.
Dass die BILD-Zeitung sich traut, den Fokus mal anders auszurichten, wird vermutlich ein flüchtiger Einfall der Herausgeber bleiben. Dass jeder gegenwärtige Augenblick eine Gelegenheit ist, das Wunder der Liebe zu entdecken, bleibt nach wie vor die beste Nachricht, die wir uns gegenseitig erzählen können. Und wenn wir bereit sind, das Geschwätz in der Welt zu überhören, werden wir sehen, dass auch die Zeitungen von nichts anderem berichten.
Der Aufmacher bleibt mir im Sinn. Auf der Heimfahrt drehen sich meine Gedanken um diese Idee der Zeitungsmacher, am 24. Dezember ausschließlich von Ereignissen zu berichten, denen sie das Prädikat "gut" anheften. Die journalistische Kunst, mit wenigen Worten komplexe Informationen auf das Wesentliche zu reduzieren und so aufzuarbeiten, dass sie bestimmte Emotionen auslösen, verfehlt auch diesmal ihre Wirkung nicht. Vermutlich ist allerdings die emotionale Reaktion auf die Lektüre etwas anders, als es der BILD-Leser gewohnt ist.
Dann erinnere ich mich an ein kleines Buch, das mich als junger Mann auf meinen Reisen begleitete. Auf dem blauen Plastikeinband war in weißer Schrift der Titel gedruckt: Die Gute Nachricht. Es war eine moderne Ausgabe des Neues Testaments: Geschichten von Jesus und seinen Freunden. Ich habe viel darin gelesen. Es war der Leitfaden und Inhalt meines Lebens. Und der Titel hielt, war er versprach: alles was ich da las, war eine gute Nachricht. Ich weiß nicht mehr, wie ich es damals ausgedrückt hätte, heute kann ich sagen: die "Güte" der Nachricht war die Erfahrung, dass das Leben immer voller Liebe ist, und dass nur die Liebe zählt. Das ist die Botschaft, die mich bis heute inspiriert und die ich im übrigen wie ein buntes Graffiti auf allen Wänden der religiösen und spirituellen Gebäude aller Kulturen wiederentdeckte.
Dass die BILD-Zeitung sich traut, den Fokus mal anders auszurichten, wird vermutlich ein flüchtiger Einfall der Herausgeber bleiben. Dass jeder gegenwärtige Augenblick eine Gelegenheit ist, das Wunder der Liebe zu entdecken, bleibt nach wie vor die beste Nachricht, die wir uns gegenseitig erzählen können. Und wenn wir bereit sind, das Geschwätz in der Welt zu überhören, werden wir sehen, dass auch die Zeitungen von nichts anderem berichten.
Dienstag, 20. Dezember 2011
"Freuet euch!"
"Die ganze Welt ist weiß" - mit diesen Worten, voller Begeisterung in den jungen Morgen gerufen, wurde ich geweckt. Wochenlang hatte mein Sohn auf den ersten Schnee gewartet, jetzt war er endlich da. Weiterschlafen? Keine Chance. Pure Lebensfreude und Lebendigkeit. Hüpfen, Springen, Pfeifen, Singen, Lachen und vor allem Bewegung - so drückt sich das Leben aus, wenn mann es lässt. Und dann raus, im Schnee wälzen, auch wenn er nass ist. Schneemänner bauen, gleich zwei, Möhren als Nasen. Die guten Grillbriketts als Augen, so wie es sich gehört. Rote Kinderwangen, alles nass - egal.
Dieser ungebremste Ausdruck von Freude und Begeisterung am Morgen eines gemächlich bis müde beginnenden Erwachsenentages lässt keinen Zweifel zu: wir leben!
Für mich sind die Glückserlebnisse meines Sohnes wundervolle Geschenke, die in mir die Erinnerung daran wach rufen, was das Leben mit mir machen will. Als nächstes werden Bilder wach, sicher angeregt durch die jahreszeitliche Stimmung, die allerorts schon viel zu früh die hell erleuchteten Bäume auf die Straßen holt. Ich sehe die Engelsfigur vor mir, die in der Kirche meiner Kindheit etwas schief auf einer Wurzel steht und ein Spruchband trägt, auf dem etwas schwer zu lesen die Worte stehen: Freuet euch! Welche Botschaft könnte ein Engel sonst haben? Pass auf, gib acht, dass du nicht zu sehr in Erscheinung trittst? Das Leben ist ein Wagnis, sei vorsichtig, nicht zu viel Risiko? Das sind keine Engelsbotschaften. Das sind Menschengedanken. Engel sagen: freuet euch! Warum auch immer. Es gibt genügend Gründe und letztlich braucht es keinen. Das Leben selber ist die Freude. In der Weihnachtsgeschichte reagieren die Hirten tatsächlich wie mein Sohn am ersten Schneemorgen. Da gibt's kein Halten mehr. Wahrscheinlich wissen sie gar nicht, was los ist. Aber da wo Engel sind, ist auch das Göttliche. Also nichts wie hin.
Diese Begeisterung, dieses brennende Feuer, das nicht mehr kontrollierbar ist, diese überschäumende Lebensenergie ist nicht nur den Kindern oder biblischen Hirten vorbehalten. Sie pulsiert in jedem Moment. Meister Eckhart, der deutsche Mystiker im 14. Jhdt. sagt: Gott gebiert in jedem Nu seinen Sohn in dir (und natürlich auch seine Tochter): Wenn das kein Grund zur Freude ist.
Manchmal aber, wenn das Glück alle Erwartungen übersteigt, dann wird mein Sohn ganz still. Dann ist nur noch ein sanftes Lächeln auf seinem Gesicht. Manchmal ist die Stille die angemessene Antwort auf die Begegnung mit dem Engel.
Dieser ungebremste Ausdruck von Freude und Begeisterung am Morgen eines gemächlich bis müde beginnenden Erwachsenentages lässt keinen Zweifel zu: wir leben!
Für mich sind die Glückserlebnisse meines Sohnes wundervolle Geschenke, die in mir die Erinnerung daran wach rufen, was das Leben mit mir machen will. Als nächstes werden Bilder wach, sicher angeregt durch die jahreszeitliche Stimmung, die allerorts schon viel zu früh die hell erleuchteten Bäume auf die Straßen holt. Ich sehe die Engelsfigur vor mir, die in der Kirche meiner Kindheit etwas schief auf einer Wurzel steht und ein Spruchband trägt, auf dem etwas schwer zu lesen die Worte stehen: Freuet euch! Welche Botschaft könnte ein Engel sonst haben? Pass auf, gib acht, dass du nicht zu sehr in Erscheinung trittst? Das Leben ist ein Wagnis, sei vorsichtig, nicht zu viel Risiko? Das sind keine Engelsbotschaften. Das sind Menschengedanken. Engel sagen: freuet euch! Warum auch immer. Es gibt genügend Gründe und letztlich braucht es keinen. Das Leben selber ist die Freude. In der Weihnachtsgeschichte reagieren die Hirten tatsächlich wie mein Sohn am ersten Schneemorgen. Da gibt's kein Halten mehr. Wahrscheinlich wissen sie gar nicht, was los ist. Aber da wo Engel sind, ist auch das Göttliche. Also nichts wie hin.
Diese Begeisterung, dieses brennende Feuer, das nicht mehr kontrollierbar ist, diese überschäumende Lebensenergie ist nicht nur den Kindern oder biblischen Hirten vorbehalten. Sie pulsiert in jedem Moment. Meister Eckhart, der deutsche Mystiker im 14. Jhdt. sagt: Gott gebiert in jedem Nu seinen Sohn in dir (und natürlich auch seine Tochter): Wenn das kein Grund zur Freude ist.
Manchmal aber, wenn das Glück alle Erwartungen übersteigt, dann wird mein Sohn ganz still. Dann ist nur noch ein sanftes Lächeln auf seinem Gesicht. Manchmal ist die Stille die angemessene Antwort auf die Begegnung mit dem Engel.
Mittwoch, 14. Dezember 2011
Newsletter - Dezember 2011
Liebe Kollegen, Freunde und Interessenten,
das
Jahr geht seinem Ende entgegen und ich nehme die Gelegenheit wahr, um
euch an den Entwicklungen unserer Projekte teilhaben zu lassen.
Angekommen
Vergangenes
Jahr hat uns die Welle des Lebens ins „Engeldörfle“ im Schwarzwald bei
Freiburg gespült, wo wir inzwischen unser neues Haus bewohnen. Inmitten
lebendiger Natur direkt an einem Bach gelegen, der manchmal ruhig dahin
fließt und manchmal zum gewaltigen Wildbach anschwillt, haben wir eine
alte Säge mit großem Wohnhaus und etwas Land erworben.
Der Zustand der Gebäude erforderte eine intensive Renovierung. Während der nun fast 2 Jahren andauernden intensiven Bauarbeiten bin ich mit meinen handwerklichen Qualitäten in Kontakt gekommen und habe einige Lektionen über den Umgang mit Raum und Materie erhalten, die mein Verhältnis zur materiellen Welt deutlich verändert haben.
Kurz: ich bin angekommen und habe gemeinsam mit meiner Familie eine Heimat gefunden.
Meditations- und Seminarzentrum Engeldörfle
Der Gruppenraum bietet Platz für bis zu 15 Leute. Hier finden nun unsere Seminare und Einzelsitzungen statt. (www.seminarzentrum-engeldörfle.de)
Für
Menschen, die sich für einige Zeit zurückziehen wollen, stellen wir in
Zeiten, in denen keine Gruppen im Haus sind, die Seminarwohnung zur
Verfügung. Die bergige Landschaft lädt zu ausgedehnten Spaziergängen und
Wanderungen ein. Am Bach zu sitzen und dem Fließen des Wassers
zuzuschauen hat eine besondere Wirkung. Auf Wunsch begleiten wir auch
gerne den Aufenthalt mit Meditation, Gestaltarbeit, Releasing, Life
Readings und Massage. Termine und Kosten auf Anfrage. E-Mail: retreat@ineachmoment.de
Gestalttherapie-Fortbildung am Gestalt-Forum Freiburg
Im
November hat die erste Fortbildungsgruppe an unserem Gestaltinstitut
begonnen. Damit bin ich nach einigen Jahren Pause wieder aktiv in die
Ausbildung von GestalttherapeutInnen eingestiegen und freue mich zu
sehen, wie sich die Erfahrungen der letzten Jahre organisch zu einer
neuen Form verbinden.
Die nächste Fortbildungsgruppe beginnt im Herbst 2012. Alle Infos dazu unter:
www.gestalt-freiburg.de
www.gestalt-freiburg.de
Im Sommer 2012 findet im Rahmen der Fortbildung ein Gestalt-Sommerintensiv
statt. Schwerpunkt dieses 10-tägigen Seminars ist das Einüben und das
Erlernen des Gestaltprozesses unter Supervision in der direkten Arbeit
mit einem Klienten bzw. in der Leitung der Gruppe. Dieses Seminar ist
offen für alle, die mit Menschen arbeiten oder sich auf eine solche
Tätigkeit vorbereiten und eine intensive Erfahrung mit Gestalttherapie
machen wollen. Eine tiefe Begegnung mit sich selber und anderen ist
garantiert. Das Sommerintensiv 2012 leite ich zusammen mit Xeto Doris
Henning, Dipl.-Psych. und Gestalttherapeutin aus Hessen. Der Termin
steht noch nicht fest.
Eine Gestalt-Konferenz in Freiburg ist für Herbst 2012 geplant. Der Arbeitstitel der Konferenz lautet (angelehnt an das Buch von Claudio Naranjo): Präsenz, Gewahrsein und Verantwortung - Gestalt in der Weltenwende. Die Workshops
und Vorträge werden sich mit Themen beschäftigen, die einen Bezug zur
gesellschaft-politisch und sozio-kulturellen Situation im Jahr 2012
haben. Die Intention der Konferenz ist es, den Wert des Gestalt-Ansatzes
für Veränderungsprozesse aller Art darzustellen und Interessierten
Erfahrungen mit Gestalttherapie zu ermöglichen. Mitarbeit bei
Organisation, Inspiration und inhaltliche Angebote sind herzlich
erwünscht: gestalt2012@ineachmoment.de
Vorbereitung auf die Prüfung zum Heilpraktiker für Psychotherapie
Ergänzend
zur Gestalttherapie-Fortbildung und Solveigs Jahresgruppenteilnehmern
biete ich im nächsten Jahr einen Vorbereitungskurs für die
HP-Psych-Prüfung beim Gesundheitsamt an. Geplant sind mehere Blöcke, in
denen der umfangreiche Stoff lebendig und spannend aufbereitet
dargestellt wird. Der "HP-Psych" bildet die rechtliche Grundlage zur
Ausübung einer psychotherapeutischen Tätigkeit. Die Auseinandersetzung
mit dem Themen der Psychatrie kann das Verständnis für die komplexen
Abläufe im menschen Bewusstsein erheblich erweitern. Die Termine stehen
noch nicht fest. Interessenten können sich bei mir melden: HP-Psych@ineachmoment.de
Ernährung als Weg zu Gesundheit und Fitness
Wie
manche wissen, habe ich mich viele Jahre professionell mit Ernährung
als Therapie beschäftigt. Ich habe nun mein Wissen und meine Erfahrungen
in meine Arbeit integriert und biete künftig gemeinsam mit einigen
Freunden und Seminarleitern gezielt Hilfen und direkte Informationen an,
bei denen es darum geht, Gesundheit und Fitness zu erhalten und zu
optimieren. Im Rahmen von Live-Telefonkonferenzen leiten wir gemeinsam
verschiedene Aktivitäten an, die jeder auch in seinem Alltag ohne
Probleme umsetzen kann.
Im Januar beginnen wir mit einer 4-wöchigen Darmreinigungskur, die auf einer Kombination von drei synergetischen Präparaten basiert: Eine Mischung aus verschiedenen, qualitativ hochwertigen, löslichen und unlöslichen Ballaststoffen, eine Kombination aus Kräutern, Kräuterextrakten, schwefelhaltigen Aminosäuren sowie eines MSM-Präparates (organischer Schwefel). Eine sehr effektive Kur, die man im Alltag ohne weiteres durchführen kann.
Im Januar beginnen wir mit einer 4-wöchigen Darmreinigungskur, die auf einer Kombination von drei synergetischen Präparaten basiert: Eine Mischung aus verschiedenen, qualitativ hochwertigen, löslichen und unlöslichen Ballaststoffen, eine Kombination aus Kräutern, Kräuterextrakten, schwefelhaltigen Aminosäuren sowie eines MSM-Präparates (organischer Schwefel). Eine sehr effektive Kur, die man im Alltag ohne weiteres durchführen kann.
Wir
benutzen dabei generell Natur-Produkte, deren Qualität uns überzeugt
hat und deren Wirkungen wir alle ausgiebig getestet haben.
Die
Teilnahme an den Live-Konferenzen ist kostenlos. Interessenten erhalten
nach Anmeldung eine normale Festnetzrufnummer, die Termine sowie
Informationen zur Durchführung der Darmreinigung. Anmeldung und Infos: darmkur@ineachmoment.deWohnung zu vermieten
Eine Wohnung in unserem Haus wird gerade wieder frei. Wer gerne im Schwarzwald etwas abseits vom städtischen Rummel leben möchte, Gemeinschaft schätzt, das Rauschen des Baches genießen kann und dennoch in 35 Autominuten in Freiburg sein will, findet hier vielleicht eine Heimat: 2 Zimmer, Badezimmer mit Dusche und Badewanne, separates WC, Vorraum, große Terrasse, Pellet-Zentralheizung, 60 qm. Die Wohnung eignet sich z.B. auch als Praxis für einen Heilpraktiker. Weitere Infos auf Anfrage: info@ineachmoment.de
Ich freue mich, wenn ihr die Informationen verbreitet und an interessierte Menschen weiterleitet.
Man munkelt ja viel über über die kommenden Ereignisse im Jahr 2012. Sicher weiß ich, dass jeder Moment ein einzigartiges Wunder ist, das uns das Leben offenbart - auch im Jahr 2012.
In Sinne wünsche ich eine schöne Weihnacht und einen wachsamen Übergang ins neue Jahr unserer Zeitrechnung.
Damiano S. Nöthen
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