Dienstag, 14. Februar 2012

Newsletter Februar 2012



Im Laufe dieser Woche werden mancherorts wieder die Jecken und Narren die Straßen bevölkern. Ob mit roter Pappnase, Narrenkappe oder Holz-Maske: für kurze Zeit ist es erlaubt, verrückt zu sein. Da ich als im Rheinland Geborener mit einem dominanten Karnevals-Gen ausgestattet bin, das in diesen Tagen wie von selbst aktiviert wird, schwinge ich in den kölschen Schunkelliedern völlig selbstverständlich mit.

Verrückt-sein ist gesund. Wie gut, dass es wenigstens ein paar Tage im Jahr gibt, an denen sich die Mundwinkel nach oben ziehen und jeder mal das sein darf, wenn er gerne wäre. Dass Lachen und Humor zur Heilung von Krankheiten beitragen, wissen wir spätestens seit Patch Adam als Clown durch die Krankenstationen hüpfte.

Was wäre, wenn dieses Jahr am Aschermittwoch das Lachen in den Gesichtern bliebe und nicht wieder der tierische Ernst des Alltags einkehren würde? Was wäre, wenn wir uns mit Humor begegnen würden und die Dinge nicht so ernst nähmen? Was wäre, wenn wir anstatt zu streiten oder ärgerlich zu werden, eine rote Nase aus der Tasche holten und uns clownesk anfingen, uns über uns selber lustig zu machen? Wie sähe eine Welt aus, in der mehr gelacht würde?

Es heißt: Wenn du dir der Tatsache des Todes wirklich bewusst bist und du deinen Tod als deinen Freund und Begleiter angenommen hast, dann erkennst du, dass außer der Liebe und dem Lachen nichts wirkiich bedeutungsvoll ist. Keiner Wunder, dass Menschen oft in Lachen ausbrechen, wenn sie die Natur des Geistes erkennen. Im Lachen zeigt der Buddha seine wahre Natur.

In diesem Sinne: ein herzliches Alaaf, Helau, NariNaro und was es sonst noch so für närrische Grüße gibt



Damiano S. Nöthen


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Gesund und fit durch Darmreinigung und Entsäuerung


Die Darmreinigungs-Kur, die ich gemeinsam mit Liane Halasz und Helmut Christof angeboten habe, hat sehr viel Zuspruch gefunden. Sie ist Teil eines größeren Gesundheitsprojektes, innerhalb dessen wir unsere Erfahrungen und unser Wissen Menschen zur Verfügung stellen, die Interesse daran haben, ihre Gesundheit und ihre Lebensqualität zu verbessern. Wir begleiteten den gemeinsamen Prozess mithilfe von Telefonkonferenzen (sog. "Calls"). Deren Mitschnitte können hier auf meinem Blog angehört werden. Sie enthalten neben den Infos zur Darmreinigung die Themen: Entsorgung & Entgiftung, Proteinversorgung, Säure-Basen-Haushalt und (ab 15.2.) Kohlehydrate und Zucker.

An die Darmsanierung schließt sich nun als neues Thema die Entsäuerung des Körpers und der Aufbau eines gesunden Milieus an. Durch die "moderne" Ernährung, Umwelteinflüsse, Genussmittel, Stress und Medikamente sind die meisten Menschen extrem übersäuert. Mögliche Folgen einer Übersäuerung (Azidose) sind chronischer Erkrankungen, Übergewicht und emotionale Verstimmungen. Die gute Nachricht: Wir können unseren Körper darin unterstützen, die eingelagerte Säure loszuwerden und auszuleiten.

Wir möchten in unsern nächsten Calls am Dienstag den 14. 2. um 21 Uhr und am Montag, den 27.2. um 21 Uhr eine Methode der Entsäuerung vorstellen und den Prozess über einige Wochen durch weitere Calls begleiten. Auch diese Telefonkonferenzen wird mitgeschnitten und können hier nachträglich angehört werden.

Die Entsäuerung bietet sich nicht nur als Fortsetzung der Darmreinigung an, sondern kann natürlich auch ganz unabhängig davon durchgeführt werden.

Weitere Infos dazu gibt es unter gesund&fit@ineachmoment.de.

Wie funktioniert nun so ein Call (Telefonkonferenz)?
Die Einwahlnummer ist 089-121 405 900 (dies ist eine normale Münchner Telefonnummer, die Kosten sind die gleichen wie bei einem Anruf in eine Nachbarstadt, bei einer Flatrate natürlich kostenlos).
Eine Stimme fordert nun dazu auf, die Konferenzraum-Nummer einzugeben, diese lautet:· 53 739 # danach kommt die Aufforderung für die PIN 24 0 506 #
(also nach den Nummern noch die Raute-Taste drücken).

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Präsenz heilt - Gestalttherapie-Ausbildung am Gestalt-Forum Freiburg

Im Sommer 2012 findet im Rahmen der Fortbildung ein Gestalt-Sommerintensiv statt. Schwerpunkt dieses 10-tägigen Seminars ist das Einüben und das Erlernen des Gestaltprozesses unter Supervision in der direkten Arbeit mit einem Klienten bzw. in der Leitung der Gruppe. Dieses Seminar ist offen für alle, die mit Menschen arbeiten oder sich auf eine solche Tätigkeit vorbereiten und eine intensive Erfahrung mit Gestalttherapie machen wollen. Eine tiefe Begegnung mit sich selber und anderen ist garantiert.

Termin: 29. August. bis 7. September 2012.

Kosten: für Fortbildungs-Teilnehmer 520,- €, ansonsten 660,- €. Hinzu kommen die Kosten für Verpflegung und ggf. Unterkunft.

Die noch zur Verfügung stehenden Plätze sind begrenzt, daher ist eine rasche Anmeldung ratsam.

Weitere Infos unter: www.gestalt-freiburg.de



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Vorschau:

Männer-Kraft - authentisch Mann sein

30. März bis 1. April 2012 im Meditations- und Seminarzentrum Engeldörfle

Wir kommen im Kreis zusammen.
Wir begegnen uns von Mann zu Mann.
Wir tauschen uns darüber aus, wie wir uns als Männer in dieser Welt erleben.
Wir unterstützen uns gegenseitig darin, die eigene Kraft als Mann zu spüren und zu entfalten.

Das Wochenende "Männer-Kraft" ist der Heilung und der Feier des Mann-Seins gewidmet.

Finanzieller Beitrag: zwischen 120,- € und 180,- € je nach Möglichkeit, zzgl. Verpflegung und Unterkunft

Anmeldung und Infos unter: maenner-kraft@ineachmoment.de

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Naturheilpraxis in unserem Zentrum

Wir freuen uns sehr, dass wir unsere Wohnung an zwei Heilpraktiker vermietet haben, die im April ihre Naturheilpraxis bei uns eröffnen werden. Damit geht ein weiterer Teil unserer Vision von einem Heilzentrum in Erfüllung. Homöopathie und verschiedene Körpertherapiemethoden werden dann das Angebot im Engeldörfle erweitern.




Sonntag, 5. Februar 2012

An den Grenzen der Ordnung zum Buddha werden

Ueli Steck, Speed-Kletterer und Extrembergsteiger, besteigt im Jahr 2008 die Eiger Nordwand in 2 Stunden und 47 Minuten. Natürlich ohne Sicherung. Zwei Eispickel in den Händen, Steigeisen an den Füßen. Faszinierend verrückt.

Reinhold Messner wurde einmal gefragt, warum er in risikoreichen Expeditionen die höchsten Berge der Erde besteigt. Er antworte: Weil sie da sind. Damit beantwortete er relativ unspektakulär die Frage, warum Menschen nicht nur danach trachten, ihre eigenen Grenzen zu überwinden, sondern auch allgemein gültige Wahrheiten in Frage und auf den Kopf stellen. Grenzen wollen überschritten und erweitert werden. Das ist die Antriebsfeder der Evolution. Durch diese Bewegung hin zu den Grenzen der existierenden Wirklichkeit wird die konservativen Tendenz des Lebens, sich und seine Lebensformen zu erhalten, kontinuierlich in Unruhe versetzt. Das Gleichgewicht des Lebens ist fließend. Lebendige Systeme verharren nicht oder nur für kurze Zeit in einem Zustand der Ausgeglichenheit. Das gilt für alle lebendigen Wesen ebenso wie für Körperorgane, Biosphären, Gesellschaften, Organisationsformen in Politik und Wirtschaft. Ein lebendiger Organismus muss sich verändern, er kann gar nicht anders, wenn er überleben will. Die Möglichkeit, sich zu verändern und über sich selbst hinaus zu wachsen, ist nicht nur ein Merkmal von lebendigen Systemen, sondern das eigentliche Kriterium, das den Unterschied zwischen belebt und unbelebt ausmacht. Lebendige Organismen werden dadurch definiert, dass sie offen für den Durchfluss von Energie und Information sind. Diese Offenheit können sie aber nur solange ermöglichen, wie sie sich permanent an die Gegebenheiten anpassen und mit der vermeintlichen "Mitwelt" im fließenden Einklang stehen. Verharren, Stehenbleiben, Ausruhen, Abwarten, Bedenken sind keine Kategorien des Lebens.

Der Biologie Ilya Prigogine sagt, dass Veränderung nur dann möglich ist, wenn ein Organismus an die Grenzen seiner eigenen Ordnung kommt. Auf unser Leben als Menschen, individuell und als Lebensgemeinschaft, übertragen, bedeutet das: Nur wenn wir bereit sind, die aktuellen Ordnungen, aufzugeben, sind wir in der Lage, zu überleben. Das gilt für unsere Lebensumstände, unsere Überzeugungen, Vorlieben, Pläne, aber auch für jedes Paradigma, so wissenschaftlich und überzeugend in unserem Leben daher kommt.

Alltag bedeutet in der Regel, dass Menschen sich innerhalb ihrer Begrenzungen bewegen. Aber diese Grenzen sind keine sicheren Einfriedungen, sie bestehen lediglich in der Vorstellung des Verstandes, der sich ein Leben wünscht, das sicher und vorhersehbar ist. Dass dies aber lediglich ein Wunschtraum ist, beweist die Erfahrung der Zerbrechlichkeit und Endlichkeit unserer Existenz.

Als Siddharta Gautama, der behütete Königssohn, zum ersten Mal Krankheit, Tod und Armut begegnete, spürte er gleichzeitig den unausweichlichen Drang, diese scheinbaren Lebensbedrohungen zu überwinden. Er wusste, dass er dies nicht im Luxus des väterlichen Palastes erreichen würde, sondern zog in die Welt, um alle Grenzen auszutesten, die auffinden würde. Zum Buddha wurde er, weil er keine Begrenzung akzeptierte und darin die grenzenlose Weise des Geistes wieder fand.

Ein Mensch, dessen Leben von dieser Haltung geprägt ist, hat aufgehört sich über die Widrigkeiten und Umstände seiner Welt zu beklagen. Er sieht den Berg. Und anstatt sich in seinem Wohnzimmersessel gemütlich einzurichten, beschließt er, ihn zu besteigen. Einfach nur, weil es ihn gibt.






Freitag, 3. Februar 2012

Dark Side of the Moon

Heute las ich einen Artikel über eine NASA-Mondmission, bei der zwei Satelliten die Mondoberfläche überfliegen, um dabei Daten über unseren Erdtrabanten zu sammeln. Am 19. Januar 2012 funkte einer der Satelliten sein erstes Video von der Rückseite des Mondes und schickte uns Bilder von der erdabgewandten Seite des Mondes.

Die dunkle Seite Mondes, beeindruckend fremd. Nicht das vertraute Bild der leuchtenden Scheibe, die wir in klaren Vollmondnächten am Himmel sehen, sondern eher ein unbekannter Himmelskörper, dessen von Asteroiden zerklüfteten Oberfläche keinen einladenden Eindruck macht.

In meiner morgendlichen Assoziationskette tauchte zunächst der Titel des Pink Floyd-Albums "Dark Side of the Moon" auf. Ich erinnerte mich an eine Zeit, in der in mir eine Ahnung davon entstand, dass das menschliche Bewusstsein mehr Potential enthält, als mir bis dahin die gesellschaftlichen und kirchlichen Autoritäten vermittelt hatten. Ich schickte damals meine Satelliten auf eine persönliche Mission, in der es vor allem darum ging, Licht in das Dunkel meiner Psyche zu bringen. Seither durchkreuzen sie die Universen menschlicher Erfahrung und die Dimensionen transpersonaler Wirklichkeiten. Die dunkle Seite des Mondes zu ergründen, wurde für mich zu meinem größten Abenteuer.

Die der Alltagserfahrung abgewandten Aspekte unserer Wirklichkeit bieten den Stoff für Mythen, Gruselgeschichten und massive Ängste. Die Psychologie C.G. Jungs spricht vom Schatten der Seele und die Religion vom Bösen. In dem Kinofilm "Krieg der Sterne" kämpft die dunkle Seite der Macht gegen die lichtvollen Krieger des "Guten". Das Motiv vom Kampf zwischen Licht und Dunkelheit durchzieht die religiösen Mythen und esoterischen Traditionen bis in unsere Zeit, als hätte es nie ein Zeitalter der Aufklärung gegeben. Ex-Präsident Bush sagt 2008 vor der Knesset allem Übel in der Welt den Kampf an und steht damit in guter alter Tradition. Die Gesichter der dunklen Mächte sind auswechselbar, die Angst bleibt dieselbe.

In der Evolution des Bewusstseins wird die Erfahrung der dunklen Seite des Lebens wie eine albtraumartige Bedrohung erlebt. Menschheitsgeschichtlich und individuell stehen wir inmitten einer als zerrissen erfahrenen Wirklichkeit, einer Welt, deren lichtvolle, heilsame und glücksverheißenden Aspekte im Widerspruch zu Gewalt, lebensfeindlicher Katastrophen und Tod zu stehen scheinen.
Allzu gerne sieht sich jeder auf der hellen Seite des Spiels. Die anderen sind die Täter, die Terroristen, die Bösen, die das Leben schwer und gefährlich machen. Das nennen wir Projektion.

Und nun zeigt uns die NASA wie wir mit den dunklen Seiten umgehen können. Sie schickt einfach zwei Satelliten los und schaut nach. Was wir sehen ist neu und ungewohnt, aber nicht bedrohlich. Was den Mond angeht, wissen wir schon lange, dass wir nichts zu befürchten haben. Aber ansonsten hält sich eine hartnäckige und misstrauische Haltung allem Schattenhaften gegenüber. Vor allem auf das Unbekannte und Geheimnisvolle der eigenen seelischen Erfahrungswelt reagieren Menschen gerne mit Nichtbeachtung. Jeder hat seine Lieblingsmechanismen entwickelt, um den unangenehmen Gefühlen zu entwischen. Projektion ist dabei sehr beliebt. Religion und Psychologie helfen dabei. Die eine sagt: du bist Mensch und daher weniger göttlich. Die andere meint: du könntest Göttlich sein, bist aber Mensch. Natürlich bieten beide auch Mittel und Wege an, um die vermeintliche Lücke zu schließen: Glaube, Buße, Moral, Therapie, Einsicht, die Bandbreite ist groß. New Age und Esoterik haben inzwischen einen interessanten Marktanteil gewonnen und verkaufen gerne alte Mittel in neuem Gewand - modernes Mittelalter.

Dabei geht es aber genau um jene Lücke, die jeder Mensch im Leben erfährt, den Abstand zwischen dem eigenen Potential und der tatsächlich gelebten Wirklichkeit. Die Ambivalenz zwischen dem, was Menschen für richtig und wertvoll erleben und dem eigenen Verhalten. Himmel und Hölle sind keine metaphysischen Realitäten, sondern sie sind der Ausdruck der menschlichen Erfahrung von Glück und Verzweiflung. Es sind Möglichkeiten, die in jedem Moment in mein Leben einbrechen können, ohne dass ich sie kontrollieren könnte. Genau diese Lücke lässt die Welt dunkel erscheinen. Ihre direkte Erfahrung ist so unangenehm, dass Menschen alles tun, um das zu vermeiden, was sie am meisten fürchten: sich selber einzugestehen, dass sie nicht das leben, von dem sie wissen, dass es ihre Wahrheit ist. Götter, die so tun als seien sie Menschen.

Es gibt es dunkle Seite des Mondes, die können wir jetzt überfliegen und kartieren. Die Vorstellung von den dunklen, schattenhaften Seiten der Seele können wir getrost den Mythen und Märchen zurück geben. Es sieht zwar alles so aus, dass es einen Abstand zwischen Gott und den Menschen gibt, der nicht überbrückbar ist, dass der Mensch grundsätzlich anders ist, ein Mängelwesen, fehlerhaft und durch dunkle Mächte bedroht, ein Geschöpf, das korrigiert werden und erst zur Göttlichkeit transformiert werden müsste. Wenn ich aber meine Satelliten aussende und meine Aufmerksamkeit genau auf diese Erfahrung der Dunkelheit richte, wird sich ein Paradox offenbaren, das mit Worten nicht mehr weiter ausreichend beschrieben werden kann. Die Lücke schließt sich. In der dunklen Nacht der Seele begegnen sich Gott und Mensch. Und beide verschwinden.





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